Besuch in der österreichischen Nationalbibliothek zu Wien.
Ich hätte gerne eine Karte, sage ich.
Welche Karte hätten’s gern?
Eine Karte für mich.
Ja. Aber welche?
Eine aus Papier.
Eine Wien-Karte?
Nein, einen Stadtplan habe ich schon.
Welche Sorte soll’s denn sein?
Ich will jetzt wissen, welche Karten sie im Angebot hat, worauf die Dame an der Kasse den Computerbildschirm zu mir dreht und ich über die Kategorien staune.
Kinderticket. Jugendliche. Einfachticket. Seniorenkarte. Wien Karte. Familienkarte. Universalticket. Student. Club Wien Ticket. Filmclubkarte. Mit Behinderung. Präsenzdienstkarte. Club Oe 1. Gesellschaft der Freunde Ticket. Kulturpass. Sponsorenkarte. Boardkarte AUA. Journalist. Niederösterreich Pass. Corporate Member.
Präsenzdienst hätt’ ich gern.
Das geht nicht, Sie tragen keine Uniform.
Also? Darf ich jetzt die Ausstellung besuchen?
Weil Sie’s sind, bekommen Sie eine Seniorenkarte.
Diese Geschichte erinnert mich an einen Besuch im Landesarchiv in Bregenz vor einigen Jahren. Für jede Fotokopie, die ich habe machen lassen, gab es eine Quittung. Und auf jeder Kopie wurde mein Name handschriftlich eingetragen. Ich habe diese Quittungen bis heute aufbewahrt. Hoch lebe die Bürokatie.