Dass ich nicht früher drauf gekommen bin! Die Fensterläden in Hellblau, der Name des Buchladens „Le Bleuet“ in Banon auf der Hausfassade ebenso in Hellblau. Erst Wochen später beim Anschauen der Ferienfotos kam die Frage auf, was wohl „Le Bleuet“ heissen könnte. Vielleicht war ich zu sehr beeindruckt von den Buchbeständen der besten Buchhandlung der Provence, weshalb mich der Name nicht beschäftigte. Ich habe jetzt nachgeschaut. „Le Bleuet“ heisst Kornblume. Und beim Anschauen der Fotografie vom Haus sehe ich auch die grosse Kornblume auf der Hausfassade. Ich hätte wirklich drauf kommen können. Ich bin kein grosser Kunde von Buchläden in Frankreich. Aber ich kann es nicht lassen, betrete fast jede Buchhandlung, schau’ mich um und staune über die anderen Buchtitel, über die vielen Romane, die es nur in Frankreich gibt oder in Deutscshland und in der Schweiz nur in deutscher Sprache. Da liest man wohl aneinander vorbei. Wie schade doch. Seit langem sammle ich die Namen französischer Buchhandlungen. Ich kenne kein anderes Land, in dem man so schönen, so phantasievollen Namen von Buchhandlungen begegnen kann. Ich habe da meine Lieblinge. Zum Beispiel den Namen „Le Passeur de l’Isle“. Oder die „Librairie au brouillon de culture“. Irgendwann in Paris, es sind Jahre her, habe ich damit begonnen, Namen von Buchhandlungen zu notieren, die Schilder mit den Namen zu fotografieren. Und weil Frankreich zu gross ist für eine Reise zu den schönsten Namen von Buchhandlungen, habe ich Freunde darum gebeten, mir Namen zu sammeln. Und wirklich, es gibt keine schöneren Namen als in Frankreich. Ich kann mich nicht entscheiden, welcher Name mein Lieblingsname ist. Hier eine Liste meiner Lieblinge: Die „Librairie Anecdotes“ in Limoges, in Lorient „L’imaginaire“ oder „La Mèmoire du Monde“ in Avignon. In Albi die „Librairie Transparence“, in Nîmes die „Librairie Aux Lettres de mon Moulin“. „Les Champs de Coton“ heisst eine Buchhandlung in Nevers, sie liegt an der Ecke zum Boulevard Saint-Exupéry. Wie kommt es, dass Buchhandlungen in Frankreich so viel phantasievollere Namen haben als Buchhandlungen in der Schweiz oder in Deutschland? Liegt es an der Sprache? Liegt es an einer spielerischen Phantasie? Ich weiss es nicht. „Plein Ciel“ heisst eine Buchhandlung in Thionville, „Le Furet du Nord“ findet sich in Thionville. An die „Librairie Vents du Sud“ in Aix kann ich mich noch gut erinnern. In Paris habe ich die Namenvielfalt noch gar nicht ausgeschöpft: „Arts et Métiers“, „Librairie du Moniteur“, „Aux Amateurs du Livre“, „Le Divan“. Was „Lexisnexis“ wohl heisst? Und gibt es schon eine Buchhandlung mit dem Namen „Texterix“ für die vielen Buchhandlungen, die auf wunderbaren BD’s spezialisiert sind, die in Frankreich gezeichnet und geschrieben werden? „Le Rameau d’Or“ heisst eine Buchhandlung in Lyon. In Clermond-Ferrand habe ich vor Jahren den schönen Namen „Librairie les Volcans d’Auveregne“ notiert. „Le Verger des Muses“ bietet in Corbeil Essonne Bücher an. Und die kleine und sympathische Buchhandlung „Lignes Noires“ in Avignon hat leider vor zwei Monaten dicht gemacht, der Name wäre wieder zu haben.
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In Frankreich unterwegs? Wenn ich die Blogeinträge lese, scheint mir dies zumindest so und der Duft von Lavendel scheint über dem Zugsabteil zu schweben…..(emamil)
Gerade habe ich Ihren Blog „Lignes Noires“ gelesen – hier noch ein schöner Name einer Buchhandlung in Paris: http://www.monalisait.fr/
bitte folgenden kommentar aufschalten: „librairie aux lettres de mon moulin – ganz klar mein favorit“